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Neues von unseren Forschern aus Tübingen

BeitragVerfasst: So 23. Sep 2012, 10:27
von Rudi
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Hallo zusammen,

die HSP-Forschung hat neue Seiten im Internet erhalten. Die Uniklinik zu Tübingen stellt ihre Arbeiten an der HSP vor. Ich habe einige neue Inhalte kopiert und unten beigefügt. Wenn ihr auf die rot markierten Links klickt, dann gelangt ihr zu der jeweiligen Seite. Dieser Internetauftritt ist recht neu und wird vermutlich auch noch erweitert. Falls ihr Interesse daran habt, stets Aktuelles zu erfahren, dann ist es sicherlich sinnvoll, von Zeit zu Zeit „unser“ Zentrum für Seltene Erkrankungen im Internet zu besuchen. Es ist sehr schön, bereits jetzt zu sehen, dass die Tübinger Forscher sehr gezielt auch internationale Kontakte im Zusammenhang für unsere Forschung an der HSP aufbauen.

Es zeigt sich einmal mehr, wie intensiv in Tübingen an der HSP geforscht wird. Es ist wirklich ermutigend, dass HSP-Patienten sehr bewusst und immer wirksamer das ZSE in der HSP-Forschung unterstützen. Sie haben erkannt, dass gerade stark betroffene HSP'ler ganz besonders auf diese Hilfe angewiesen sind. Wer könnte das besser beurteilen als die HSP-Erkrankten selbst? Unsere Forscher haben noch viele gute Ideen zu Projekten, die den HSP-Erkrankten helfen werden. Hier daher erneut die Daten zur gezielten Förderung der Forschung:

Spendenkonto des Fördervereins des Zentrums für Seltene Erkrankungen:
...● Empfänger ............. Förderverein ZSE Tübingen e.V.
...● Bank .................... Volksbank Tübingen eG
...● Konto ................... 30 604 001
...● BLZ ..................... 641 901 10
...● Verwendungszweck ... Forschung an HSP (unbedingt angeben)

Zusätzlich die
Internetseite des ZSE:

Herzliche Grüße
Rudi

P.S.: Im Text unten sind die blauen Textteile von mir ergänzt;
der übrige Teil stammt direkt aus den angegebenen Seiten des ZSE (rote Links).

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Klinische Neurogenetik

Sektion Klinische Neurogenetik
Durch enge Verzahnung von klinischer Forschung in der Neurologischen Klinik und Grundlagenforschung am Hertie Institut für Klinische Hirnforschung sucht die Sektion die Ursachen von neurogenetischen Erkrankungen aufzudecken und über die Analyse der Patophysiologie neue Therapien zu entwickeln.
Insbesondere Bewegungsstörungen haben oft, auch wenn sie erst im Erwachsenenalter auftreten, genetische Ursachen. Für diese meist seltenen Erkrankungen werden Spezialambulanzen angeboten.

Kontakt:
Prof. Dr. Ludger Schöls
Sektionsleiter

HSP-Ambulanz
Die hereditären spastischen Spinalparalysen sind eine Gruppe seltener Erkrankungen, bei denen es auf Grund einer Degeneration der motorischen Bahnen im Rückenmark zu einer langsam fortschreitenden spastische Gangstörung kommt. Wechselnde Zusatzsymptome wie Koordinationsstörungen, Sensibilitätsstörungen, kognitive Einschränkungen, epileptische Anfälle, Seh-, Sprech- oder Schluckstörungen sind möglich. Die Prävalenz der Erkrankung wird auf 2,6 - 4 Betroffene auf 100.000 Einwohner geschätzt.
In der HSP-Ambulanz werden die klinische und genetische Charakterisierung und Differentialdiagnose spastischer Gangstörungen, die therapeutische Mitbetreuung und Verlaufsuntersuchung sowie die klinische Untersuchung von Familienmitgliedern angeboten. Abhängig vom Krankheitsbild sind in Einzelfällen Botulinumtoxininjektionen, individuelle Anpassungen von Peronäusstimulatoren, sowie Behandlungen mit intrathekalen Baclofenpumpen nach Rücksprache möglich.

Terminvergabe unter 07071 29-85165
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Forschung

Spastische Spinalparalyse
Bei den hereditären spastischen Spinalparalysen (HSP) kommt es zu einer Degeneration der motorischen Bahnen im cortico-spinalen Trakt des Rückenmarks. Die Nervenzellfortsätze (Axone) der 1. Motoneurone, die im cortico-spinalen Trakt verlaufen, gehören zu den längsten Axonen des menschlichen Körpers. Die Axone, die den Bewegungsimpuls vom Gehirn zu den Beinen leiten sind einen ganzen Meter lang. Dies macht sie besonders anfällig für Störungen des axonalen Transports und der Lipidmembranen aus denen die Axonscheiden und die sie umgebenden Gliazellen gebildet sind.
Genetisch bedingte Störungen des axonalen Transports, des Axonskeletts, des Lipidstoffwechsels im zentralen Nervensystem und der Myelinscheiden verursachen daher häufig spastische Spinalparalysen. Die Erforschung der genetischen Grundlagen ermöglicht daher nicht nur die sicher Diagnosestellung einer HSP sondern eröffnet gleichzeitig Einblicke in das zugrunde liegende Krankheitsgeschehen und hoffentlich langfristig die Entwicklung von Therapien, die an den Ursachen der Erkrankung angreifen.

IZKF Nachwuchsgruppe
Die Nachwuchsgruppe beschäftigt sich mit der Genetik und Pathophysiologie der Spastischen Spinalparalyse (HSP). Ihre Arbeit wird durch das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) gefördert.

Kontakt:
Dr. Rebecca Schüle
Nachwuchsgruppenleiterin
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Forschungsschwerpunkte

Die HSP ist eine erbliche neurodegenerative Rückenmarkserkrankung, die zu einer fortschreitenden Spastik und Lähmung der Beine führt. Die genetischen Ursachen sind vielfältig und bislang nur unvollständig erforscht. Die Entwicklung einer ursächlichen Therapie setzt ein grundlegendes Verständnis der Krankheitsprozesse (Pathophysiologie) voraus.
In genetischen Screening-Untersuchungen, die teils weit über das Leistungsspektrum der Krankenkassen hinausgehen, gewinnen wir Informationen zu Häufigkeit und Mutationsspektrum der einzelnen genetischen Subtypen sowie zu Genotyp-Phänotyp-Korrelationen. Hierbei setzten wir ein breites Spektrum molekulargenetischer Techniken ein, die neben der konventionellen Sequenzierung auch die hochauflösende Schmelzkurvenanalyse (HRM) sowie Next-Generation-Sequencing umfassen. Die Exom-Sequenzierung bietet neben einer umfassenden Untersuchung aller bekannten HSP-Gene die Möglichkeit, in familiären Fällen auch mögliche neue HSP-Gene zu identifizieren. Sollten Sie Patienten mit HSP betreuen und an einer Zusammenarbeit interessiert sein, freuen wir uns über Kontaktaufnahme (LINK). Nähere Informationen zum Probenversand finden Sie in unserem Download-Bereich (LINK).
Allen Unterformen der HSP ist eine fortschreitende Degeneration der langen Rückenmarksneurone gemeinsam. Wir glauben daher, dass die unterschiedlichen genetischen Defekte, die den HSP-Subtypen zugrunde liegen, letztlich möglicherweise in eine gemeinsame Endstrecke der Neurodegeneration einmünden. Das detaillierte Verständnis der Pathophysiologie der einzelnen HSP-Unterformen ist daher Voraussetzung, um eines Tages die Krankheitszusammenhänge der HSP als Erkrankungsgruppe verstehen zu können.

SPG10 – KIF5A Der autosomal dominanten SPG10 liegen Mutationen im neuronalen Motor für langstreckigen Transport entlang von Axonen zu Grunde. An einem Drosophila Modell der Erkrankung erforschen wir in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe für Synaptische Plastizität (LINK) am Hertie-Institut für Klinische Hirnforschung die Kaskade der axonalen Transportstörung.

SPG36 In einer Familie mit autosomal dominanter HSP haben wir einen neuen Erkrankungslokus identifiziert. Die Auswirkungen des Funktionsverlustes der beteiligten Gene werden untersucht.

SPG5 Die SPG5 wird durch einen Defekt im Cholesterol-Metabolismus verursacht. Zellbiologische Experimente sollen mögliche Therapieoptionen für diese einzigartige Unterform der HSP aufzeigen.

Kooperationspartner
Bei unseren Projekten arbeiten wir eng mit verschiedenen nationalen und internationalen Kooperationspartnern zusammen. Insbesondere sind dies:

...Prof. Ingemar Björkhem
...Karolinska Institut, Huddinge, Schweden
...Prof. Stephan Züchner
...John P. Hussman Institute for Human Genomics, Miami, Florida
...PD Dr. Peter Bauer
...Institut für Medizinische Genetik, Tübingen, Deutschland
...Dr. Tobias Rasse
...Arbeitsgruppe Synaptische Plastizität, Hertie-Institut für Klinische Hirnforschung, Tübingen, Deutschland
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Axonaler Transport bei HSP
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Nervenzellen besitzen zahlreiche Besonderheiten, die sie von anderen Zelltypen, z. B. Muskel- oder Leberzellen, unterscheiden. Ein wichtiges Unterscheidungskriterium einiger Nervenzelltypen (u.a. motorischer und sensibler Nervenzellen) ist die herausragende Länge ihrer Zellfortsätze, der Axone, die bis zu 1 m beträgt. Während im Zellkörper rund um den Zellkern ständig neue Proteine gebildet werden, müssen diese in den langen Fortsätzen bedarfsgerecht über weite Strecken transportiert werden. Dieser hochkomplexe Prozess des axonalen Transports sowie seine Regulierung scheint bei einigen neurodegenerativen Erkrankungen wie z.B. den hereditären Spastischen Spinalparalysen (HSP) gestört. In diesem Projekt untersuchen wir die Charakteristika und Störungen motorischer und sensibler Nervenzellen in Mausmodellen verschiedener neurodegenerativer Erkrankungen.
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Ansprechpartner ist Frau Dr. Kathrin Karle
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DZNE Netzwerk HSP

Zur Erforschung der Hereditären Spastischen Spinalparalyse (HSP) wurde im Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) im Rahmen eines Intersite Projektes ein DZNE-Netzwerk HSP begründet.

Primäre Forschungsziele sind:
  • Umfassende Charakterisierung der Patientenkohorte klinisch, elektrophysiologisch und bildgebend
  • Schaffung einer Biobank für genetische, metabolische und zytologische Forschung
  • Aufdeckung der genetischen Ursachen der HSP
  • Schaffung von Zellkulturmodellen
  • Untersuchung der Pathophysiologie
Die weiteren Netzwerkstandorte sind:
Bonn (Prof. Klockgether, Dr. Kruzwelly) Magdeburg (Prof. Vielhaber) München (Prof. Klopstock, Dr. Gallenmüller) Rostock (PD Dr. Kamm)

Ansprechpartner in Tübingen: Prof. Schöls, Dr. Schüle


Labor
Grundlagenforschung
Spastische Spinalparalysen (HSP).. Genetik der HSP
…………………....................….…… Axonale Transportstörungen bei HSP
…………………....................…….… Lipidstoffwechsel bei HSP

Klinische Studien
Spastische Spinalparalyse (HSP) . FES
……………………...................…… Natural history der HSP

Spastische Spinalparalyse
Funtionelle elektrische Stimulation – FES

Viele HSP-Betroffene sind durch die Streckspastik und Schwäche der Beine in ihrer Gehfähigkeit eingeschränkt. Wenn die Fußhebung eingeschränkt ist, kann mittels funktioneller Elektrostimulation der N. peronäus schrittgetriggert über Oberflächenelektroden elektrisch stimuliert und eine Fußhebung ausgelöst werden (s. Bild), was das Gehen für die Betroffenen erleichtern soll. Das Verfahren der FES ist in den angloamerikanischen Ländern zur Behandlung von Schlaganfall- und MS-bedingtem zentralem Fallfuß bereits etabliert, in der Therapie der HSP fand es bisher jedoch keine Anwendung. In unserer Studie wollen wir das therapeutische Potenzial der funktionellen Elektrostimulation auf die Behandlung des zentralen Fallfußes mit Hilfe von insgesamt 50 Betroffenen evaluieren und somit wissenschaftliche Evidenz zur Effektivität der FES bei HSP-Patienten erzeugen.
Nähere Informationen entnehmen Sie bitte der Studieninformation, bei weiteren Fragen können Sie sich gerne an einen Ansprechpartner der HSP-Ambulanz wenden.
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Ich sagte oben, dass unsere Forscher noch viele gute Ideen zu Projekten haben. Als Beispiel füge ich hier eine entsprechende Stellenausschreibung an, die vor wenige Tagen veröffentlicht wurde. Der unten angefügte Text ist im Original in Englisch und ist automatisch übersetzt worden und wurde dann sprachlich verbessert.

Offene Stellen

Post-Doktorand in der Forschung
Das DZNE ist ein Kompetenzzentrum innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft, die translationale Forschung zu neurodegenerativen Erkrankungen durchführt. Das Zentrum umfasst acht hochleistungsfähige Standorte in Bonn, Dresden, Göttingen, Magdeburg, München, Rostock / Greifswald, Tübingen und Witten.

Beschreibung:
Die Sektion Klinische Neurogenetik (Leitung: Prof. Dr. Ludger Schöls) untersucht genetische Ursachen und verwandte Pathomechanismen in zerebelläre Ataxien und Motoneuronerkrankungen. Wir suchen gezielt nach einem Kandidaten, der motoneuronale Zellkulturmodelle, die aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS) abgeleitet werden, entwickelt. Mit dem Einsatz von primären Neurokulturen, anspruchsvollen bildgebende Verfahren und translationaler Forschung wird sich dieses Projekt mit menschlichen Krankheitsmodellen wie der spastischen Spinalparalyse und der amyotrophen Lateralsklerose für pathogenetische Studien und mit interventionellen Versuchen befassen.
[Hinweis 1: "Pathogenetisch" bedeutet die Entstehung einer Krankheit (Pathogenese) betreffend. Hinweis 2: Als "interventionell" bezeichnet man Diagnose- oder Therapieverfahren, die - im Gegensatz zum konservativen Vorgehen - gezielte Eingriffe (Interventionen) am erkrankten Gewebe vornehmen, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen]

Qualifikation:
Der ideale Kandidat ist ein hoch motivierter, teamorientierter Post-Doktorand, der in der Lage ist selbstständig zu arbeiten, der über Erfahrung in neuronalen Zellkultur-Techniken, konfokaler Bildgebung und molekularbiologischen Techniken verfügt. Bewerber sollten einen Doktortitel in Biologie, molekulare Medizin, Biotechnologie oder einer verwandten Fachrichtung haben.
Wir bieten eine höchst anregende Umgebung, enge Verbindungen der Grundlagenforschung und der klinischen Forschung, Laboratorien auf dem neuesten Stand der Technik und Technologien zur Kultivierung primärer motorischer Neurone.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Prof. Dr. L. Schöls (Ludger.Schoels @ uni-tuebingen.de).


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Ein Teil des Teams

Das Bild links zeigt einen Teil "unseres" Forscherteams. Es scheint so zu sein, dass sie sich nicht nur über die intensive Unterstützung der HSP-Patienten freuen, sondern auch Freude über die Ergebnisse ihrer Arbeit zeigen.
Unterstützen wir sie mit eigenen Aktionen, wie zum Beispiel dem 24-Stunden-Lauf, weiter!
Die Freude wird dann auch zu den HSP-Patienten kommen!

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Re: Neues von unseren Forschern aus Tübingen

BeitragVerfasst: Mi 24. Apr 2013, 11:03
von Rudi
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Hallo zusammen,

die Internetseite der HSP-Spezialambulanz der Uniklinik zu Tübingen ist ergänzt worden. Unten die neuen Infos in Kopie. Sie stammen aus der Seite
"Spastische Spinalparalyse" der Uniklinik.

Herzliche Grüße
Rudi
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Spezialambulanz für Spastische Spinalparalyse

Die Hereditären Spastischen Spinalparalysen (HSP) sind eine Gruppe erblicher degenerativer Erkrankungen des Rückenmarks, die zu einer schleichend progredienten Gangstörung aufgrund von Spastik und Schwäche der Beinmuskulatur führen. Trotz ihrer Seltenheit ist die HSP keine einheitliche Erkrankung sondern teilt sich in mindestens 57 genetisch definierte Subtypen auf. Darüber hinaus führen verschiedene Stoffwechselstörungen, Entzündungen des Rückenmarks oder Tumoren zu dem Bild einer Spastischen Spinalparalyse. Die Aufdeckung solcher Ursachen ist wichtig, da sie anders behandelt werden müssen.

Unser Team.............................Terminvergabe


Tel. 07071/29-8 51 65
Mo - Fr von 9 - 13 Uhr
per E-Mail: spezialambulanz.neurologie@med.uni-tuebingen.de

Prof. Dr. Ludger Schöls
Dr. Kathrin Karle
Dr. Rebecca Schüle
Tim W. Rattay

v.l.n.r.: Prof. Dr. Ludger Schöls, Dr. Kathrin Karle, Dr. Rebecca Schüle, Tim W. Rattay


Kooperationen
Die Spezialambulanz des Zentrums für Neurologie bietet die Voraussetzungen für eine optimale Diagnostik der Ursachen einer Spastischen Spinalparalyse. Hierzu erfolgt eine intensive Zusammenarbeit mit der Abteilung für Neuroradiologie (MRT, MR-Spektroskopie). Da für viele Familien mit spastischen Spinalparalysen das verantwortliche Gen noch nicht identifiziert ist, bieten wir in Kooperation mit dem Labor des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung und dem Institut für Medizinische Genetik eine umfassende molekulargenetische Diagnostik für Patienten und Familienangehörige an.

Therapie
Die therapeutischen Möglichkeiten richten sich entscheidend nach den Ursachen der Spastischen Spinalparalyse. Wenn eine kausale (ursächliche) Behandlung nicht möglich ist, bestehen symptomatische Therapiemöglichkeiten mit oralen Antispastika (Tabletten) oder auch einer intrathekalen antispastischen Therapie (Spastikpumpe). Darüber hinaus ist auch eine Behandlung mit Botulinumtoxininjektionen möglich.

Forschung
Zur Erforschung seltener Erkrankungen fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das "German Network of hereditary Movement disorders (GeNeMove)", in dessen Rahmen das Forschungsnetzwerk für Hereditäre Spastische Spinalparalysen (HSP) in Tübingen koordiniert wird. Im diesem deutschlandweiten Netzwerks haben wir uns auf Standards für die Diagnostik und differentialdiagnostische Abklärung sowie die elektrophysiologische und kernspintomographische Charakterisierung einer HSP verständigt. Darüber hinaus haben wir einen Score entwickelt, der die Schwere der Erkrankung messen kann und mit dem in zukünftigen Therapiestudien die Wirkung von Medikamenten nachgewiesen werden soll. Jetzt wollen wir den Erkrankungsverlauf und seine Variabilität bei verschiedenen Patienten ermitteln, da die Kenntnis des natürlichen Verlaufs eine unverzichtbare Voraussetzung für die Planung von Therapiestudien ist. Ohne diese Informationen ist es nicht möglich zu planen, wie lange eine Studie dauern muß und wie viele Patienten eingeschlossen werden müssen, um z.B. zu belegen, dass ein neues Medikament das Fortschreiten der Erkrankung auf die Hälfte der natürlichen Progressionsgeschwindigkeit verlangsamt.