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Liquor - Oligoklonale Banden?

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6 Beiträge • Seite 1 von 1

Liquor - Oligoklonale Banden?

Beitragvon IvH » Mi 11. Nov 2020, 15:18

Hallo in die Runde,

sind bei Euch, bei denen das Liquor untersucht wurde, oligoklonale Banden gefunden worden?

Bei meinem Sohn (klinisch komplizierte HSP - bisher kein Genort gefunden) wurden Oligoklonale Banden gefunden, lösten aber nur Fragezeichen und Schulterzucken bei den Ärzten aus.

Liebe Grüße und Danke für Feedback

IvH
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Re: Liquor - Oligoklonale Banden?

Beitragvon BeSa » Mo 8. Feb 2021, 00:47

Hallo,

ich habe auch eine komplizierte HSP und ein Genort wurde ebenfalls noch nicht gefunden.
Bei mir wurde eine hohe Zahl an Neurofilamenten im Liquor gefunden.
Aber ich weiß nicht, ob das etwas mit oliklonalen Banden zu tun hat.
Deshalb kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen.
Ich drücke die Daumen, dass dir doch noch jemand weiterhelfen kann.

Viele Grüße
Sabine
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Re: Liquor - Oligoklonale Banden?

Beitragvon Rudi » Mo 8. Feb 2021, 15:43

...........
Hallo IvH,
hallo Sabine,

ich will es einmal versuchen, die beiden Begriffe „oligoklonale Banden“ und „Neurofilamente“ im Zusammenhang mit der HSP etwas zu beleuchten:

  • Bestimmte Erkrankungen im Bereich des zentralen Nervensystems führen zu chronischen Entzündungen. Das ist z.B. bei der Multiplen Sklerose (MS) der Fall. Hier kann es kann es zu einer lokalen, intrathekalen Bildung von Immunglobulinen (Antikörpern) kommen. Die Untersuchung auf oligoklonale Banden im Liquor stellt eine Untersuchung solcher Immunglobuline dar. Da bei unserer HSP ein entzündlicher Prozess nicht beschrieben ist, ist es nachvollziehbar, dass der Nachweis dieser oligoklonale Banden bei einem HSP-Patienten zu Fragezeichen führt. Sie erklären die HSP nämlich nicht.

  • Das Molekül Neurofilament-L (NF-L) ist ein wichtiger, natürlicher Bestandteil von Nervenzellen. Bei der Schädigung von motorischen Nervenzellen kommt es zu einer Freisetzung von NF-L, das im Nervenwasser (Liquor) oder im Blut (Serum) nachweisbar ist. Es wird diskutiert, ob NF-L die Funktion als „biologischer Marker“, also als ein früh diagnostizierbares Krankheitszeichen bei der HSP angesehen werden kann. Eine wesentliche Einschränkung als Biomarkers besteht jedoch darin, dass NF-L nicht spezifisch für HSP ist, sondern auch bei anderen neurologischen Erkrankungen erhöht sein kann.
Nach meinem Verständnis zeigen beide Begriffe sehr eindeutig auf, wie intensiv an der HSP geforscht wird. Sie zeigen es auch, dass solche Forschungsergebnisse einzig dazu dienen, kleine Bausteine zu liefern, die in der Summe solcher Ergebnisse dabei helfen, eine passende HSP-Therapie zu finden. Jedes Ergebnis ist dabei wichtig für uns alle, auch wenn es dem einzelnen HSP-Patienten momentan noch nicht hilft.

Herzliche Grüße
Rudi



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Rudi
 
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Re: Liquor - Oligoklonale Banden?

Beitragvon BeSa » Mo 8. Feb 2021, 17:02

Hallo Rudi,

dankeschön für die ausführliche Antwort.
Jetzt ist mir der Unterschied klar.
Bedeutet das, dass jeder der HSP hat, auch Neurofilamente im Liquor hat/ haben muss ?

Viele Grüße
Sabine
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Re: Liquor - Oligoklonale Banden?

Beitragvon Rudi » Mo 8. Feb 2021, 17:40

...........
Hallo Sabine,

deine Frage ist absolut berechtigt. Siehe dazu bitte im
Beitrag Neurofilamente die per Link erfasste Forschungsarbeit. Dort heißt es zur Gruppe der HSP-Patienten, die wegen der Neurofilamente untersucht wurden:

Die HSP-Kohorte bestand aus 63 genetisch bestätigten Patienten (65,6%), bestehend aus Patienten mit SPG4 ( n = 35), SPG7 ( n = 11), SPG11 ( n = 5), SPG5 ( n = 4), SPG3 ( n = 3), SPG15 ( n = 2), SPG10 ( n = 1), Mutationen in ABCD1 ( n= 1) und GAN ( n = 1) sowie 33 genetisch unbestätigte Patienten (34,4%).

Das lässt darauf schließen, dass die Untersuchung der Neurofilamente für alle HSP-Patienten zu vergleichbaren Ergebnissen kommen dürfte.

Die angesprochene Arbeit liefert für die Forschung ein erstes Ergebnis, das sicher durch weitere Forschungen bestätigt oder widerlegt werden muss. Das ist in der Forschung immer so; ein einzelnes und noch unbestätigtes Forschungsergebnis kann und darf nicht als qualifiziertes Forschungsergebnis gewertet werden. Das geht erst dann, wenn unabhängige Forschungsergebnisse die notwendigen Bestätigungen bringen. Genau deshalb werden die Arbeiten mit ihren Ergebnissen veröffentlicht. Die Gruppe der HSP-Forscher -weltweit- wird so aufgefordert, die gefundenen Ergebnisse zu bestätigen oder zu widerlegen. Auch das ist ein Grund, warum die HSP-Forschung in unseren Augen so lang andauert. Diese Dauer ist aber richtig; denn über Forschungsergebnisse, über ihre Auslegung über ihren möglichen Nutzen und über die möglichen Risiken müssen die Fachleute zunächst kontrovers diskutieren. Alles andere wäre für uns HSP-Patienten viel zu gefährlich.

Herzliche Grüße
Rudi



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Re: Liquor - Oligoklonale Banden?

Beitragvon IvH » Do 11. Feb 2021, 16:45

Danke für die ausführlichen Antworten.

Zu Fragezeichen führten die Oligoklonalen Banden, da bisher nur die Verdachtsdiagnose steht, aber der genetische Nachweis fehlt.

Liebe Grüße
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