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Laufstrecke

BeitragVerfasst: Mi 30. Dez 2020, 15:19
von Barbara
Liebe Forumsmitglieder,
bei meinem letzten Besuch in der HSP-Ambulanz TÜ bin ich nach meiner maximalen Laufstrecke gefragt worden.
Hm, einfache Frage - schwierige Antwort.
Da ich im letzten Herbst an einem guten Tag mit Stöcken einen knappen Kilometer geschafft habe, haben wir uns auf 500 m geeinigt.
Tatsächlich laufe ich (leider) nur so viel, wie nötig, weil jeder Spaziergang sich relativ rasch zu einer Niederlage entwickelt und ich nur noch mit knapper Not und schmerzenden Muskeln wieder daheim ankomme.
Seitdem beschäftigt mich die Frage, ob die maximale Laufstrecke diejenige ist, die ich j e d e n Tag bewältigen könnte oder diejenige, die ich m a l an einem guten Tag schaffen kann.
Was gebt Ihr denn da an?
Viele Grüße und Euch allen viel Glück und Gesundheit im Neuen Jahr!
Barbara

Re: Laufstrecke

BeitragVerfasst: Do 31. Dez 2020, 14:10
von Lars
Diese Frage ist insbesondere für die Festlegung des GDB bzw. der Merkzeichen von Bedeutung! Da gab es bei mir damals Probleme. Meine Gehstrecke betrug damals rund 500 Meter, manchmal ein wenig mehr. Allerdings ging danach dann häufig nichts mehr bzw. am nächsten Tag war die Strecke eher bei 10 Meter unter Anstrengung und Schmerzen. Bei der Festlegung des Merkzeichen wurde dann "G" anerkannt und ich habe Widerspruch eingelegt. Ich musste dann zu zwei Gutachtern und das war entscheidend.

Einer von beiden fragte dann nämlich "Wie ist ihre Gehstrecke, die sie ständig, dauerhaft und regelmäßig zurücklegen können?". Antwort <100 Meter.

Der zweite Gutachter fragte nach der maximalen Gehstrecke = 500 bis 600 Meter. Ich habe dann darauf hingewiesen, dass ich die Strecke jedoch nur manchmal schaffe und dann am nächsten Tag nichts mehr gehen würde. Und so hat er auch >100 Meter als "regelmäßig möglich" notiert. Die Empfehlung meines Professors lautet übrigens ebenfalls <100 Meter, bei akuten Problemen absolute Schonung.

Re: Laufstrecke

BeitragVerfasst: Do 7. Jan 2021, 23:40
von Martin
Hallo Barbara,

wie weit man es an einem "guten Tag" maximal schafft, damit sollte man - wenn überhaupt - nur in der HSP-Ambulanz in Tübingen angeben.
Allen Anderen, insbesondere wenn es um einen Antrag auf Schwerbehinderung geht, sollte man mitteilen,
wie weit man wenigstens bzw. im Durchschnitt kommt.

Bei mir ist es im Moment so: Ohne Hilfsmittel schaffe ich nur ein paar Meter, an guten Tagen 10-20 Meter. Mit Walking-Stöcken schaffe ich maximal 500 Meter, bin dann aber, wenn ich zwischendrin keine Sitzpause hatte, schon fix und fertig. Stehen kann ich maximal 10 Minuten.
Ich habe vor etwa einem Jahr einen SBA mit 100 Grad, G,AG und B bekommen.

Also: Immer angeben, wie weit man im Durschnitt kommt.

Liebe Grüße aus der "Nachbarschaft"
Martin