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Probleme nach Spinalkanal OP

BeitragVerfasst: So 7. Feb 2021, 14:15
von Hinzes
Hallo zusammen,
Ich musste mich aufgrund einer durch das spastische Gangbild verursachten Spinalkanalverengung, Anfang November einer Operation unterziehen. Die Schmerzen vor der OP, vor allem im unteren Rücken und ausstrahlend ins rechte Bein, waren unerträglich geworden. Ich bin noch voll berufstätig. Die ersten zwei Wochen nach der OP liefen sehr gut. Die Schmerzen im unteren Rücken und dem, rechten Bein nahmen schnell ab. Ich bekam zunächst keine Medikamente.
Nach ca. 4 Wochen änderte sich dann leider einiges.
Ich kann nachts kaum noch schlafen. Sobald der Körper zur Ruhe kommt, entstehen Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in die Beine. Ich bekomme nur noch in Zeitlupe die Beine gerade oder den Körper im Bett gedreht. Das morgendliche Aufstehen ist zur Tortur geworden. Ich stehe für Minuten erstmal wie ein Flitzbogen neben dem Bett. Ich benötige derzeit ca. eine Stunde um überhaupt in Gang zu kommen.
Nach regelmäßiger Rücksprache mit dem Arzt nehme ich nun Pregabalin, morgens 75mg, abends 225mg, Lioresal5mg abends und Tilidin200mg abends, 100mg morgens. Ich muss dazu sagen dass ich kein Tablettenfan bin und froh war bis jetzt keine benötigt zu haben. Nun geht es nicht ohne zur Zeit.
Mein Arzt bestätigte dann was ich vor der OP befürchtet hatte: Durch den nun freien Spinalkanal kommen natürlich auch verstärkt die Signale der Spastik durch.
Meine Frage ist nun, hat irgendjemand ähnliche Erfahrungen mit einer Spinalkanalop gemacht bzw. nimmt eines oder mehrere dieser Medikamente ein?
Lioresal ist ja ein Baclofen haltiges Medikament, hab ich auf Reha schon von gehört. Hat da jemand langfristige Erfahrungen mit gemacht? Auch in Zusammenhang mit Berufstätigkeit?
Vom Tilidin will ich so schnell wie möglich weg, der Arzt meint aber das wäre derzeit wichtig um erstmal Ruhe rein zu bekommen?!
Und wofür genau ist das Pregabalin? Nimmt das vielleicht irgendwer in Kombi mit Lioresal ein?
Ich wäre für jede Rückantwort dankbar.

Liebe Grüße aus dem Norden (kein Schneechaos) :)

Re: Probleme nach Spinalkanal OP

BeitragVerfasst: So 7. Feb 2021, 16:11
von Rudi
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Hallo Hinzes,

du beschreibst, dass bei dir ein operativer Eingriff ??irgendwo?? im Rückenbereich vorgenommen wurde. Du beschreibst es leider nicht, was genau denn da bei dir operativ gemacht wurde, um die Folgen der Spinalkanalverengung zu beseitigen bzw. zu minimieren. Du zeigst auf, dass sich die zunächst erkennbaren positiven Resultate nicht lange gehalten haben, und dass du nun sehr große Probleme hast.

In meinen Augen können die von dir beschriebenen, später aufgetretenen Symptome auf eine überschießende Narbenbildung hindeuten. Die Narben treten in der Regel erst einige Zeit −also Wochen− nach der Operation auf. Die postoperative Narbenbildung ist individuell beim einzelnen Patienten sehr unterschiedlich. Du solltest mit deinen Ärzten einmal darüber sprechen ob eine solche Narbenbildung die Ursache deiner Beschwerden sein kann.

Auch deine Physiotherapeuten kennen sicher spezielle Techniken, mit denen sich die Folgen der Narbenbildung auf die angrenzenden Gewebefasern und auf die Nervenfasern positiv beeinflussen lassen. Es soll damit erreicht werden, die Durchblutung des Narbengewebes nachhaltig zu verbessern, die Verklebung des Narbengewebes mit den darunter liegenden Gewebsschichten zu lösen, ein Schrumpfen des Narbengewebes zu verhindern und so die Umwandlung des Narbengewebes in funktionstüchtiges Gewebe zu unterstützen. Ziel ist es durch diese Behandlungen die Schmerzentwicklung positiv zu beeinflussen.

Ich kann es mir sehr gut vorstellen, dass solche gezielten Maßnahmen nach einem mehrwöchigen Einsatz zu einer starken Verringerung der von dir beschriebenen Probleme führen werden.

Alles Gute
Rudi