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Aktuelle Forschung zu SPG4

BeitragVerfasst: Mi 6. Mär 2019, 17:48
von gerald
Liebe Mitglieder,

ich habe eine Publikation zu SPG4, vom Dezember 2018 gefunden, die ich recht interessant fand verlinkt (https://academic.oup.com/brain/article-abstract/141/12/3331/5202524?redirectedFrom=fulltext). Sie stammt aus der Forschungsgruppe von Prof. Alexandra Durr in Paris. Ich bin selber kein Genetiker und fasse das einfach mal so zusammen, wie ich es verstanden habe. Konstruktive Kritik zu meiner Zusammenfassung ist ausdrücklich erwünscht.

Die SPG4 ist eine Erbkrankheit, bei der es ausreicht, dass eines der beiden Gene, die wir von Mutter und Vater bekommen nicht funktioniert, damit die Krankheit ausbrechen kann (autosomal dominant). Nicht bei jedem Anlageträger bricht sie - im Laufe des Lebens - aus. Die Arbeit zeigt, dass die Krankheit leider sehr häufig ausbricht und häufiger bei Männern. Nur 6% der männlichen Anlageträger bleiben ein Leben lang ohne Symptome. Bei den Frauen sind es zumindest 12%. Leider ist die Ausprägung der Symptome statistisch bei Frauen schwerer als bei Männern.

Es gibt verschiedene Arten von nicht funktionierenden Genen. Solche, die gar kein Protein erzeugen (truncation) und solche, die ein falsches Protein erzeugen (missense). Die Arbeit zeigt, dass falsche Proteine ("missense Mutationen") das frühe Ausbrechen der SPG4 begünstigen und auch häufiger mit kognitiven Einschränkungen einher gehen. D.h. bei der autosomal dominaten SPG4 sind missense Mutationen tendenziell mit einem höherem Schweregrad der Erkrankung verbunden. Das ist nicht bei allen Formen der HSP so. Bei der autosomal rezessiven SPG5 ist es genau umgekehrt.
Ich persönlich interpretiere diese Beobachtung als Chance für die Forschung und damit für eine Hilfe am Weg zur Therapie. Wenn kleine Veränderungen im Protein große Auswirkungen haben, dann kann das das bei der Entwicklung und Auswertung von Zellexperimenten nur helfen.

Ein trauriges Schicksal einer in die Studie eingeschlossenen Patientin liefert trotz allem auch einen kleinen Hoffnungsschimmer für die Zukunft. Die Patientin war zusätzlich zur HSP an Krebs erkrankt und ist daran verstorben. Sie hatte sich damit einverstanden erklärt, dass man nach ihrem Tod ihre Nerven histologisch genau untersucht. Dabei hat man festgestellt, dass in ihrem Hirnstamm und Rückenmark viel mehr kleine Nervenfasern waren, als bei neurologisch gesunden Patienten. Die Autoren der Studie geben dafür zwei mögliche Erklärungen an.
a) Es könnte sein, dass es eine Regeneration ist (d.h. das Gegenteil der Degeneration. Es könnte sein, dass der Körper auf die SPG4 reagiert und versucht, neue Nervenfasern zu bilden). Es gelingt aber nicht, die auswachsen zu lassen. Wenn das stimmt, wäre es eine Chance für zukünftige Therapien.
b) Es könnte sein, dass die vielen kleinen Nervenfasern aufgrund der SPG4 verkümmerte Fasern sind. Also eine Folge der Erkrankung aber kein Versuch des Körpers diese zu bekämpfen.

Welche der beiden Erklärungen stimmt, weiß niemand und die Autoren der Studie sind vorsichtig. Wenn bewiesen werden könnte, dass die Vermutung der Regeneration richtig ist, würde das Chancen bieten. Aus meiner Sicht wäre es Wert, diese Frage weiter zu erforschen. Deshalb wollte ich meine Gedanken dazu hier hereinstellen.

LG Gerald

Re: Aktuelle Forschung zu SPG4

BeitragVerfasst: Mi 20. Mär 2019, 12:01
von Thorsten. M
Hallo Gerald

Ob das jetzt eine Erbkrankheit ist weiß man jetzt zu 100 % wo her ?

lg. Thorsten

Re: Aktuelle Forschung zu SPG4

BeitragVerfasst: So 24. Mär 2019, 13:15
von Rudi
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Hallo Thorsten,

dass die HSP beim SPG4 (und auch bei den anderen nachweisbaren Genen) eine Erbkrankheit ist, dass weiß man dadurch, dass bei Menschen aus der gleichen Familie sowohl die Bewegungsstörung wie auch eine Mutation im SPG4 vorliegt. Mutationen im SPG4-Gen sind bei vielen Familien festgestellt und in diesen Familien sind stets ‒wie es bei dominanten Genen der Regelfall ist‒ mehrere Angehörige von HSP betroffen. Das ist zu 100% sicher. Der Nachweis der Symptome und der genetische Nachweis stellen gemeinsam die Diagnose dar. Dabei ist immer die Mutation die Ursache und die Symptome sind die Folge. Das geht bei genetisch bedingten Erkrankungen auch gar nicht anders.

Alles Gute
Rudi




Re: Aktuelle Forschung zu SPG4

BeitragVerfasst: Mo 25. Mär 2019, 10:16
von Thorsten. M
Hallo Rudi !

Aber wodurch die Mutation entstanden ist weiß auch keiner genau ?

Ja die Mutation ist vererbbar deswegen muss es sich aber nicht um eine Erbkrankheit handeln oder warum gibt es erst erkrankte in einem Stammbaum
wo es vorher keinen erkrankten gab. Der Nachweis der Symptome und der genetische Nachweis stellen die Tatsache fest das eine Mutation vorliegt
aber nicht warum diese eventuell vorliegt oder wodurch Sie möglicher Weise entstanden ist.

Mit der spontan Mutation macht man es sich in meinen Augen zu einfach.

lg. Thorsten

Re: Aktuelle Forschung zu SPG4

BeitragVerfasst: Mo 25. Mär 2019, 11:04
von Rudi
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Hallo Thorsten,

jetzt greifst du -und das ist sehr gut- in die Grundlagen der Genetik ein. Und die gehen im Zusammenhang mit den Mutationen zurück bis ins Jahr 1858. Damals lebte Herr
Charles Darwin und stellte die Lehre zur Evolution auf. Er hatte es erkannt, dass das ganze Leben sich nur durch Mutationen entwickelt hat und dass es sich durch Mutationen weiterentwickelt. Seine Theorie wurde natürlich damals zunächst als kompletter Blödsinn angesehen. Widersprach das von ihm gesagte doch ganz extrem der bis dahin gültigen "Wissenschaft", die durch die Bibel und durch die Entstehung von Adam und Eva definiert war. Leider ist der Widerspruch bis heute immer noch nicht komplett aufgelöst. Aber es gibt ja auch immer noch Menschen, die daran glauben, dass unsere Erde eine Scheibe ist.

Zurück zu den HSP-Mutationen und zur Spontanmutation. Du glaubst, dass man es sich damit zu einfach macht. Nein, damit macht man es sich nicht zu einfach. Die Genetik ist in diesem Zusammenhang so einfach! Sie ist vielleicht im Erklärungsansatz so einfach ist aber in dem, was dahinter steckt, nicht einfach zu erklären. Ich habe unten einmal den guten Aufsatz
"Wie entstehen Mutationen" zum Thema eingestellt. Darin enthalten ist auch ein zum Thema passendes Video.

Am Rande noch ein wichtiger Hinweis zum besseren Verständnis: Mutationen sind häufig Zufallserscheinungen, die sowohl positiv wie auch negativ wirken können. Die Natur "spielt" da immer und sorgt dafür, dass sich das Positive langfristig durchsetzt.

Herzliche Grüße
Rudi
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Wie entstehen Mutationen



Re: Aktuelle Forschung zu SPG4

BeitragVerfasst: Mo 25. Mär 2019, 11:53
von Thorsten. M
Hallo Rudi !

Da machst du dir das in meinen Augen zu einfach.

Ich z.B muss jetzt aufgrund eines Herzinfarktes zur Vorbeugung Statine nehmen die die Ich einnehmen muss sind in der Lage die Blut- Hirnschranke zu passieren
was die Stoffe dort aber anrichten ist gar nicht Untersucht oder bekannt aber man Verschreibt diese einfach und ganz ehrlich ich möchte auch nicht wissen was sonst so alles auf den Markt ist und einfach so auf den Menschen losgelassen wird und das schon seit langer Zeit.

Mutagene sind Stoffe, die im Erbgut von Organismen Mutationen auslösen können. Zu diesen Stoffen gehören u. a. eine Vielzahl von Chemikalien (z. B. Formaldehyd, Senfgas) sowie physikalische Einwirkungen. ... Dazu gehören Mutagene. Das sind Stoffe, die im Erbgut von Organismen Mutationen auslösen können.

lg. Thorsten

Ps: Aber du kannst auch weiterhin daran glauben das es einfach nur eine Erbkrankheit ist es gibt einfach viele " mögliche Einflüsse " .

Re: Aktuelle Forschung zu SPG4

BeitragVerfasst: Mo 25. Mär 2019, 13:56
von Rudi
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Hallo Thorsten,

ich finde es nicht ok, wenn du sagst, dass ich es mir zu einfach mache. Ja, Mutagene können Mutationen auslösen. Aber ich habe diese Mutation schon. Ich habe sie seit meiner Zeugung. Auch Verwandte von mir haben diese Mutation. Und auch sie haben HSP.

Ich akzeptiere einfach Tatsachen, solange ich sie nicht ändern kann. Die Mutation im SPG4-Gen ist bei mir vorhanden und nachgewiesen. Die kann ich auch nicht ändern. Mache ich es mir mit der Akzeptanz dieser bisher unveränderbaren Situation zu einfach? Mit den Konsequenzen, die bei mir zur HSP führen, muss ich leben. Bis heute kann diese Mutation weder durch mich selbst noch durch irgendwelche Ärzte korrigiert werden.

Ich engagiere mich dafür, dass unsere Mediziner Lösungen finden, die uns helfen. Das ist nicht einfach und ist erst recht nicht zu einfach. Dabei weiß ich es natürlich sehr genau, dass ich da allein nicht viel erreichen kann. Aber zum Glück machen immer mehr unter uns HSP'lern überall auf der Welt mit. Sie machen es sich nicht einfach.

Herzliche Grüße
Rudi




Re: Aktuelle Forschung zu SPG4

BeitragVerfasst: Mo 25. Mär 2019, 14:37
von Thorsten. M
Hallo Rudi !

Das zu einfach bezieht sich " nur " auf das Gebetsmühlenartige übernehmen von Aussagen der Schulmedizin und nichts anderes Ich weiß auch nicht warum du den Fokus nur auf den
Satz legst das andere ignorierst du einfach.

lg. thorsten
Ps: Aber nehmen wir mal meine aufgeführte Aussage noch einmal auf Ich bin Person Nr. 1 ( Familie ) bin 30 Jahre habe meine Familienplanung noch nicht abgeschlossen und nehme die Statine die die Bluthirnschranke passieren und wo gleichzeitig unbekannt ist was geschieht. Ich werde nach mehreren Jahren durch die Medikamente krank , die Familienplanung mit 2 Kindern abgeschlossen.
Meine Untersuchung zur HSP war Familienanamnese ,MRT, Nervenwasser und dann die Blutuntersuchung

Ich habe erhebliche Zweifel daran das man mit dieser Vorgehensweise darauf kommt das die Statine jetzt der Auslöser sein kann oder ist , zumal ja auch erst einmal aus Ärztlicher Sicht die Einsicht da sein muss das Medikamente auch Krank machen können. Tja und jetzt habe Ich eventuell auch noch das krank sein auf meine Kinder übertragen nach einer gewissen zeit versterbe Ich man hat den Zusammenhang nie aufdecken können und so wird dann aus einer eigentlichen Vergiftung dann eine Erbkrankheit.


Das was Ich jetzt hier geschrieben habe ist auch nur eine Möglichkeit nicht mehr und nicht weniger.