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SPG5 ─► Eventuelle Osteopathie - Behandlungsmöglichkeit

BeitragVerfasst: Fr 5. Apr 2024, 10:59
von Rudi
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Hallo zusammen,

für HSP-Patienten, bei denen die auslösende Mutation im SPG5-Gen liegt, gibt es neue, interessante Forschungsergebnisse. In einer Studie, die von HSP-Forschern in Tübingen und Antwerpen bearbeitet wurde, wurde Osteopenie als nichtmotorisches Merkmal bei SPG5 identifiziert. Die Osteopenie ist definiert als ein Zeichen bei dem der Knochen beginnt an Festigkeit zu verlieren, aber noch keine Brüche entstehen. Treten dann in Folge Knochenbrüche auf, so spricht man von Osteoporose.

Eine zielgerichtete Therapie, mit der diesem Krankheitszeichen vorgebeugt werden kann, ist die Gabe von Vitamin D3. Im Text der Arbeit heißt es: „Zusammenfassend identifizierte unsere Studie Osteopenie als nichtmotorisches Merkmal bei SPG5 und legt die Notwendigkeit einer Vitamin-D3- Substitution bei SPG5-Patienten nahe.“ SPG5-Patienten sollten daher bei ihren Arztbesuchen den bei ihnen vorhandenen Vitamin D3-Spiegel durch eine Blutanalyse überprüfen lassen und ggf. Vitamin D3 in der notwendigen Menge einnehmen. In jedem Fall sollten sie bei ihren nächsten Besuchen in einer
HSP-Sprechstunde dieses Thema gezielt ansprechen.

Unter "Zusätzliche Hinweise" findet ihr die Aussagen zum Vitamin D3 aus dem Abschnitt "Ergebnisse" der Arbeit im Detail für eure Ärzte
Zusätzliche Hinweise:

Verminderte Spiegel an Vitamin-D- 3 -Metaboliten im Blut von SPG5-Patienten


Das Serum von SPG5-Patienten und entsprechenden Kontrollen (N = 14 pro Gruppe) wurde mittels ELISA auf das Vorhandensein von 25(OH)-Vitamin D 3 (Calcidiol) und 1,25(OH) 2- Vitamin D 3 (Calcitriol) analysiert. Die basalen Calcidiol-Spiegel waren bei SPG5-Patienten signifikant niedriger (31,7 ± 9,4 ng/ml) als bei entsprechenden Kontrollpersonen (59,2 ± 2,2 ng/ml; p  = 0,017 – Abb. 2 A). Der Calcidiolspiegel lag bei 11/14 (78,6 %) der SPG5-Patienten unter dem empfohlenen Schwellenwert von 30 ng/ml (internationale Stellungnahme 12 ), im Vergleich zu keinem bei den gesunden Kontrollpersonen. Noch ausgeprägter war der Unterschied in den basalen Calcitriol-Spiegeln (SPG5-Patienten: 13,1 ± 0,5 pg/ml vs. entsprechende Kontrollen: 30,0 ± 0,8 pg/ml; p  < 0,001 – Abb. 2 B). Wie erwartet wurde eine starke positive Korrelation zwischen Calcidiol-Spiegeln und Calcitriol-Spiegeln beobachtet (r = 0,56; p  = 0,002).

Die Arbeit mit dem Titel „Vitamin-D3 - Mangel und Osteopenie bei spastischer Paraplegie Typ 5 weisen auf eine gestörte Knochenhomöostase hin" ist
hier per Klick im Original abrufbar.

Herzliche Grüße
Rudi