Ge(h)n mit HSP

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Liebe HSP-Betroffene,

liebe Unterstützer des „Fördervereins für HSP-Forschung“,

pünktlich zum vereinbarten Termin haben wir den Abschlussbericht zu unserem Förderprojekt "Ganganalyse" erhalten. Herrn Dr. Heiko Gassner und seinem Team sei zunächst für dieses taggenaue Arbeiten gedankt. Ein noch größerer Dank gebührt den Erlanger Forscher für die guten Ergebnisse, die mit der mühevollen Kleinarbeit erzielt wurden. Wir können davon ausgehen, dass sowohl unseren Ärzten und unseren Therapeuten wie aber -vor allem- auch uns selbst zukünftig neue Werkzeuge zur Verfügung stehen, mit denen wir unser Leben optimieren können.

Lest euch bitte den Abschlussbericht durch, den ihr in unserer Projektseite findet. Ihr erreicht die Seite hier per Klick. Beachtet bitte, dass auf der ersten Seite zunächst die ursprünglichen Ziel nochmals aufgezeigt wurden und dann die erreichten Ergebnisse kurz dargestellt werden. Der zweite Teil des Abschlussberichts geht dann detailliert auf das Erreichte ein.

Wir halten hier einen Kernsatz fest, der beispielhaft für das Erreichte steht:

In einem dritten Schritt sollte ein Programm (grafische Nutzeroberfläche) erstellt werden, wodurch die Extraktion von Gangparametern mittels KI in einem einfachen Prozess für Personen aus Gesundheitsberufsgruppen (Pflege, Physiotherapie, Sportwissenschaft, Medizin) und Patient:innen ermöglicht wird. Dies ist uns in einem Prototyp gelungen, der im Klinikumfeld getestet, geschult und implementiert wurde. Perspektivisch führt dies zu einer Verbesserung der Gesundheitskompetenz von Betroffenen und damit zu einer besseren Einbindung in den Behandlungsprozess.

Wir wünschen euch Neugier und einen positiven Blick nach vorne beim Lesen des Abschlussberichts

Abschließend sei hier ganz besonders allen aktiven HSP'lern gedankt, die durch ihre eigenen Spenden und durch das Organisieren von Spenden dieses wichtige Projekt überhaupt erst möglich gemacht habe.

Herzliche Grüße
Rudi und Lothar

Hallo Rudi,
ist dir das System L300 GO von ottobock bekannt ?
Könnte evtl. die Software einer solchen Ganganalyse für dieses System auch genutzt werden?
MfG.daumy3

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Hallo Daumy3,

ja natürlich ist mir das System L300 GO bekannt. Es wird von Ottobock vertrieben und wird von der Firma Bioness in den USA hergestellt. Bioness wurde von Firma Bioventus übernommen. Natürlich kann das an der Uniklinik Erlangen entwickelte System auch beim L300 eingesetzt werden.

Im Schlussbericht heißt es auf den Seiten 4-5:

Die Fortschritte bezüglich der automatisierten Messung der Fußheberschwäche bedeuten für Patient:innen, dass ihren Behandler:innen wichtige, klinisch komplementäre, objektive biomechanische Parameter zur Verfügung stehen, um beispielsweise die Effekte einer Botolinumtoxin A- oder Physiotherapie-Behandlung in Bezug auf das Gangbild zu analysieren. Damit rückt die Optimierung einer individuell abgestimmten Therapie in greifbare Nähe. Außerdem können die zusätzlichen digitalen Gangparameter dazu genutzt werden, Patient:innen und Behandler:innen kontinuierliche Rückmeldungen zu geben, auch im „Home-Monitoring“ bezüglich der Fußhebung und - noch wichtiger - der Sturzgefahr.

Klar ist es also, dass Ärzte, Therapeuten und Patienten mit dieser Neuentwicklung zu jeder HSP-Therapie die Ergebnisse messen und bewerten können. Bedenke aber bitte, dass unser Förderprojekt dazu diente, dieses System überhaupt zu entwickeln und es im kleinen Rahmen zu testen. Es hat an erste Stelle das Ziel, den Effekt von Therapien zu bestimmen und zu dokumentieren. Das ist somit ein Baustein für forschende Ärzte. Es wird aber auch dabei helfen den Krankenkassen den Erfolg von Therapien beweisen zu können, so dass eine Kostenübernahme der Kassen erleichtert wird.

Im Moment nutzen erste Forschungsvorhaben das Vorgängermodell, das nicht die automatisierten Programme enthält, die nun über die so genannte "Künstliche Intelligenz" eingebaut wurden. Das neu entwickelte Gerät muss nun im nächsten Schritt in Studien eingesetzt und geprüft werden. Anschließend werden dann Beschreibungen und Genehmigungen folgen sowie rechtliche Dinge zu klären sein. Bitte bedenke also, dass das neue "GaitLab" nicht sofort jedem HSP'ler zur Verfügung steht. Bedenke es bitte auch, dass allein der klinische Einsatz dazu führen könnte, dass Patienten diese Neuentwicklung in Studien nutzen, bei denen die Verbesserung der Gehfähigkeit das Hauptziel ist. Es werden sich rasch Therapieerfolge solcher Studien aufzeigen lassen, so dass diese Therapien dann sehr schnell der gesamten Gruppe der HSP'ler zur Verfügung stehen.

Du siehst, dass es auch hier darum geht, mit unserer großen Gemeinschaft positive Ergebnisse für alle HSP'ler zu erzielen. Wenn das jeder für sich versuchen würde, dann wären wir schon zum Scheitern verurteilt. Genau aus dem Grund freuen wir alle uns ja über alle Spenden an den Förderverein für HSP-Forschung, mit denen solche Projekte erst möglich werden.

Herzliche Grüße
Rudi

Hallo Rudi,
vielen Dank für deine Antwort.
Ich habe das L300 Go System leider noch nicht, da die KK nicht mitspielt.
Zur Zeit bin ich hochgradig sturzgefährdet, da ich mit den Zehenspitzen ständig hängen bleibe.
Da meine Fußhebermuskulatur zum Glück noch existent ist, wäre das L300 Go-System für mich ein Hoffnungsschimmer.
Wenn die Ganganalyse-Software in dieses L300 Go System integrierbar ist,
könnte es wahrscheinlich für viele von uns zum Vorteil sein.

Herzlich Grüße
daumy3

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Hallo Daumy3,

bitte bedenke, dass das L300 und das neue System GaiLab aus Erlangen zwei ganz unterschiedliche Systeme sind. Das eine System, das L300 will dein Gangbild verbessern. Das zweite System, das GaitLab will deine Gangparameter messen. Eine Integration des einen Systems in das andere wäre eine technische Aufgabe, die nicht unbedingt nötig sein wird.

Um deine Frage klar beantworten zu können, habe ich soeben mit Herrn Dr. Gassner gesprochen. Als erstes Ergebnis bleibt festzuhalten, dass es auf deine Frage noch keine eindeutige Antwort gibt. In der Testphase hat man diese beiden Geräte nicht gemeinsam getestet. Es könnte sein, dass die Elektronik beider Geräte sich gegenseitig beeinflusst und es damit zu unklaren Ergebnissen käme. Ein zweiter Punkt ist, dass die Übertragung der Impulse aus dem GaitLab per Bluetooth funktioniert. Ob diese Übertragung auch dann funktioniert, wenn "elektrische Störquellen" -in diesem Fall vom L300- vorliegen, muss geprüft werden.

Herr Dr. Gassner hat mir versichert, dass er dieses Thema in die weiteren Bearbeitungsaufgaben übernehmen wird. Eine genaue Zeitangabe dazu konnte er verständlicherweise noch nicht machen.

Du erkennst es, wie wichtig solche Fragen sind, da sie stets die notwendigen Impulse für weitere Entwicklungsschritte geben. Danke dafür! Und danke auch dafür, wenn es dir gelingt weitere Menschen zu motivieren uns HSP'lern durch Spenden für die Forschung das Leben leichter zu machen.

Herzliche Grüße
Rudi

Ge(h)n mit HSP

Abschlussbericht zum Projekt "Ganganalyse"

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Re: Abschlussbericht zum Projekt "Ganganalyse"

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