Hallo zusammen,
kürzlich erreichte mich die Frage, ob unsere HSP auch einen Einfluss auf die Knochendichte und auf Knochenbrüche -also eine mögliche Osteoporose- hat. Meine Antwort darauf lautete „Ja“ und „Nein“. Ich stelle meine Antwort hier im Forum allen interessierten HSP'lern zur Verfügung.
Es gibt keinen genetisch bedingten Zusammenhang. Ich habe mit intensiver Suche nichts finden können. Deshalb das "Nein". Es gibt aber einen ganz anderen Zusammenhang. Daher das "Ja". Die HSP führt zu chronischem Bewegungsmangel. Dieser mangelnde, mechanische Reiz auf das Skelett ist ein anerkannter und zentraler Risikofaktor für die Entwicklung einer sekundären Osteoporose. (Als sekundäre Osteoporose bezeichnet man diejenigen Formen der Osteoporose, die durch eine andere Grunderkrankung -also z.B. die HSP- ausgelöst werden.) Fehlt dieser mechanische Reiz durch fehlende Bewegung oder Bettlägerigkeit, wird die Knochensubstanz abgebaut. Und das ist die Osteoporose.
Ich habe dann gezielt gesucht, ob meine Erklärung durch Studien zur HSP unterstützt wird. Das ist der Fall. Ich habe zwei Publikationen gefunden, die ich hier einstelle:
Knochendichte bei HSP-Patienten geringer
SCHLUSSFOLGERUNG: Die meisten Patienten mit behindernden neurologischen Erkrankungen wie MS und HSP/HA entwickeln Osteopenie oder Osteoporose. MS-Patienten erkrankten häufiger an Osteoporose als HA/HSP-Patienten, wobei der Unterschied nach Korrektur von Störfaktoren nicht signifikant war. Osteoporose und Knochengesundheit sollten bei allen Patienten mit entzündlichen und degenerativen, chronischen, neurologischen Erkrankungen berücksichtigt werden.
Nach meinem Verständnis kann es sinnvoll sein, wenn die HSP-Patienten beim nächsten Arztbesuch unter Hinweis auf die angezeigten Studien auf eine entsprechende Untersuchung hinwirken. Abhängig vom Ergebnis könnte möglicherweise eine Gabe des Vitamins D3 hilfreich sein.
Herzliche Grüße
Rudi